Ultherapy – ganz schön innovativ
Besser aussehen ohne Operation – das ist der Wunsch vieler Patienten der Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. Katrin Müller. Zu ihrer neuesten Methode, einem Facelifting-Verfahren per Ultraschall, hat sie ein Kongress-Besuch in Montreal inspiriert.
HAZ Sonderbeilage “Zeitung der Ideen”
Dr. Katrin Müller liebt die Herausforderung. Und sie liebt es, Menschen glücklich zu machen. Das ist es, was für die Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie ihren Beruf ausmacht. “Wenn wir uns äußerlich wohlfühlen, dann haben wir auch eine ganz andere Ausstrahlung, mehr Selbstbewusstsein und daher auch mehr beruflichen und privaten Erfolg”, ist die Mitinhaberin einer Klinik am Schiffgraben überzeugt. Immer wieder erlebe sie, wie ihre Patienten durch die Behandlung an Lebensfreude gewinnen. “Ich bin ein neuer Mensch”, habe ihr eine dankbare Patientin einmal gesagt. Diese hatte nach dem Eingriff ein ganz anderes Leben und neue Energie für viele Veränderungen gewonnen.
Viele Patienten scheuen jedoch die mit operativen Eingriffen verbundenen Ausfallzeiten von mehreren Tagen bis zu mindestens zwei Wochen. Um ihren Kunden zu strahlendem Aussehen und mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen, nutzt Dr. Katrin Müller deshalb neben invasiven Methoden – den Schönheitsoperationen – zunehmend auch konservative Anwendungen. Beispielsweise bietet sie seit vergangenem Jahr in ihrer Klinik die Kyrolipolyse-Behandlung “Coolsculpting” an.
Ganz neu dazugekommen ist jetzt ein weiteres nicht operatives Verfahren, das die Haut durch Ultraschall strafft. Ultherapy heißt die mikrofokussierte Ultraschall-Technologie, die einen ähnlichen Effekt wie ein Facelift verspricht und eine operative Intervention hinauszögern oder als eine sinnvolle Ergänzung dienen kann. „Bestimmte Kollagenfasern, die für Elastizität der Haut sorgen, nehmen im Alter ab“, erklärt Dr. Katrin Müller. Durch das neue Verfahren werde der Körper angeregt, neues Kollagen zu bilden. Das geschieht durch äußere Reize: Der mikrofokussierte Ultraschall gelangt in die Tiefe des Gewebes ohne die Hautoberfläche zu verletzen, und entwickelt dort Temperaturen bis zu 70 Grad, die das Kollagen schmelzen lassen. Anschließend beginnt der Körper mit der Erneuerung des Bindegewebes. Die Haut und das Gewebe darunter erhalten ihre Spannkraft zurück. Geeignet ist das Verfahren für Gesicht, Kinn, Hals und Dekolleté. Weitere Anwendungsgebiete werden folgen.
Doch wie genau kam die Medizinerin auf die Idee, das neue Verfahren einzuführen? „Ich erhalte meine Ideen fast nur aus dem Ausland“, sagt die 38-Jährige. Auf Messen und Kongressen sammele sie Anregungen zu Methoden, die für ihre Klientel interessant sein könnten. „Da scheue ich weder Kosten und Mühen“, erklärt sie. „Ich bin sehr viel unterwegs.“ Den Entschluss, Coolsculpting anzubieten, habe sie beispielsweise auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft der Ästhetischen und Plastischen Chirurgen (ISAPS) im vergangenen Jahr in Rio gefasst, erzählt die Fachärztin. „Den Ausschlag gaben ein angesehener Kollege, mit dem ich darüber gesprochen habe, sowie unabhängige
Vorträge zu diesem Thema“, erinnert sie sich.
Der Entschluss stellte sich als richtig heraus: Das Verfahren werde von ihren Patienten sehr gut angenommen und erziele schöne Ergebnisse, so die Ärztin. Ein Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Ästhetische und Plastische Chirurgie in Montreal in diesem Jahr überzeugte sie dann, auch das Ultherapy-Verfahren anzubieten. Dabei gab für sie den Ausschlag, dass ausländische Kollegen damit seit Jahren gute Erfahrungen gemacht haben und mit den Effekten sehr zufrieden sind. „Ich verlasse mich lieber auf die Aussagen neutraler Personen als auf die der Industrie“, betont sie. Sehr wichtig war ihr auch die Zulassung durch die amerikanische Gesundheitsbehörde US Food and Drug
Administration, kurz FDA. Denn die Kriterien dafür seien sehr streng. „Das ist schon ein kleiner Ritterschlag“, betont Dr. Katrin Müller.
Bei der Entscheidung, neue Verfahren einzuführen, gehe es ihr schließlich keinesfalls darum, auf jeden Zug aufzuspringen, betont die Medizinerin. „Wichtig ist mir nicht, die Erste zu sein, sondern effektive und sichere Methoden anzubieten und immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein!“
Mit Einwänden, das Streben nach Schönheit sei eine oberflächliche Erscheinung der Moderne, kann die Fachärztin übrigens nichts anfangen. Schließlich sei es nachgewiesen, dass bereits in der Antike die Menschen darauf Wert gelegt hätten, sich gut zu pflegen. Wer ihr sage, man solle lieber in Würde altern, dem entgegne sie immer: „Das ist ja genau das, was wir hier machen!“
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