Die Intimchirurgie gilt noch immer als sensibles Thema

Von Frau zu Frau: Viele Patientinnen wissen nicht, was alles möglich ist – auch viele Jüngere holen sich Rat.

HAZ Bericht

Viele Frauen haben Hemmungen, sich mit ihrer Fragestellung im Bereich der Intimchirurgie einem Behandler anzuvertrauen. Teilweise ist es den Patientinnen auch schlichtweg nicht bekannt, dass es eine Vielzahl an operativen Lösungen in der Intimchirurgie gibt. „Ein häufiger Irrtum ist auch, nur ältere Frauen seien betroffen“, sagt Dr. Katrin Müller, Leiterin der Fachklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Schiffgraben. Dabei sei gerade die Problematik mit übergroßen inneren Schamlippen, die äußerlich sichtbar vorfallen und als störend bis schmerzhaft empfunden werden, oft anlagebedingt und daher bereits für junge Frauen ein Problem. „Ich habe viele junge Patientinnen, die sich deshalb nicht trauen, eine Partnerschaft einzugehen, oder Hemmungen in ihrer Partnerschaft haben“, betont Dr. Katrin Müller.

Meistens wird ambulant operiert

Die häufigsten Operationen im Intimbereich umfassen die Korrektur der inneren und äußeren Schamlippen wie etwa die Schamlippenverkleinerung oder Schamlippenvergrößerung. Auch die Korrektur des Schamhügels und des Unterbauches samt Optimierung der Kaiserschnittnarbe sind häufig durchgeführte Eingriffe. In den meisten Fällen können die intimchirurgischen Operationen ambulant, also ohne stationären Aufenthalt, durchgeführt werden und verhelfen sowohl zu einer ästhetischen als auch funktionellen Verbesserung. Ebenfalls bedarf der Großteil der Eingriffe nur einer örtlichen Betäubung, jedoch sind die Eingriffe auf Wunsch auch in einem Dämmerschlaf oder einer Vollnarkose durchführbar.
„Neben dem ästhetischen Aspekt ist der funktionale nicht außer Acht zu lassen“, betont die Fachärztin. Denn stark nach außen fallende kleine Schamlippen bereiten nicht nur Probleme unter enger Kleidung, sondern stören empfindlich beim Sport, Radfahren, aber auch beim Geschlechtsverkehr. Darüber hinaus neigt das ungeschützte überschüssige Gewebe zu Entzündungen durch permanente Reibung beim Gehen. „Und natürlich ist auch der optische Moment etwa beim Duschen oder Saunagang für viele Betroffene ein großes Problem“, weiß Dr. Katrin Müller.

Jeder Befund ist individuell

„Bei einem chirurgischen Eingriff wird das Gewebe reduziert und zugleich die optische Erscheinung ganzheitlich optimiert, sodass zugleich ein schönes Gesamtbild entsteht – ohne auf dem Weg zu einer Designer-Vagina zu sein“, betont die Plastische Chirurgin. Zusätzlich könne auch Eigenfett in die großen Schamlippen gespritzt werden, um das Größenverhältnis anzugleichen. „Jeder Ausgangsbefund in der Intimchirurgie ist ganz individuell“, erläutert Dr. Müller. Rund 45 Minuten dauert ein entsprechender Eingriff, für den eine Vollnarkose nur auf Wunsch erforderlich ist. Die meisten Patientinnen hätten die anschließende Schmerzsituation positiv bewertet. „Allerdings braucht es Zeit, bis die Schwellung zurückgeht“, sagt die Fachärztin. Das dauere sechs bis acht Wochen, und in dieser Zeit bestehen bestimmte Einschränkungen. Auch Rad fahren oder Spinning komme in dieser Zeit nicht infrage. „Man braucht schon ein wenig Geduld“, sagt Dr. Katrin Müller.

Knapp 100 intimchirurgische Eingriffe gab es 2014 in der Klinik Dr. Katrin Müller. Die meisten Frauen waren unter 30 Jahre alt. „Jüngere Frauen wissen eher, dass man etwas ändern kann, und haben auch weniger Hemmungen“, erklärt die Medizinerin. Da es sich gerade bei der Intimchirurgie um ein sehr sensibles Thema handelt, bietet die moderne Klinik Patientinnen eine komplette Behandlung von Frau zu Frau an. Die gesamte Betreuung erfolgt durch weibliches Personal, angefangen von der ersten eingehenden Beratung bis zur Operation durch Dr. Katrin Müller, der Narkose und der Nachsorge. Auf Wunsch kann die Behandlung von Frau zu Frau für jegliche durchgeführten Operationen ermöglicht werden.

Das operative Spektrum ist breit gefächert. Es umfasst Behandlungen aus der Gesichtschirurgie, Brustoperationen, die Optimierung der Körperproportionen, Straffungen für Frauen und Männer sowie den sensiblen Bereich der Intimchirurgie.

Bezüglich des nicht operativen Aufgabenbereiches werden Unterspritzungen, Hyaluronsäure-Lifting, die Gesichtsmodellage, chemisches Peeling, medizinisches Needling, Mesotherapie und vieles mehr durchgeführt. Ebenfalls integriert in die Klinik ist das Coolsculpting®-Institut Hannover. Über das hocheffiziente Verfahren können lästige Problemzonen, die sich auch durch Sport und Ernährungsumstellung nicht beheben lassen, ohne Operation reduziert werden. Auch hier wird Wert auf höchste Behandlungsqualität gelegt. Neben dem sehr sicheren Verfahren erfolgt die Behandlung auch nur durch Frau Dr. Müller selbst.

aus “Hannoversche Allgemeine Zeitung”, April 2015

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